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Kluge Worte

 

 

 

 

„Die Zukunft steht fest … wir aber bewegen uns im unendlichen Raume.“
( „Briefe an einen jungen Dichter“, Rainer Maria Rilke)

 

 

 

  „Hier ist die Wüste. In den Wüsten ist niemand. Die Erde ist groß“, sagte die Schlange.

Der kleine Prinz setzte sich auf einen Stein und hob die Augen zum Himmel: „Ich frage mich“, sagte er, „ob die Sterne leuchten, damit jeder eines Tage den seinen wiederfinden kann. Schau meinen Planeten an. Er steht gerade über uns … Aber wie weit ist er fort!“
„Er ist schön“, sagte die Schlange. „Was willst du hier machen?“
„Ich habe Schwierigkeiten mit einer Blume“, sagte der kleine Prinz.
„Ah!“ sagte die Schlange.
Und sie schwiegen.
„Wo sind die Menschen?“, fuhr der kleine Prinz endlich fort. „Man ist ein bißchen einsam in der Wüste ….“

(„Der kleine Prinz“, Antoine de Saint-Exupéry)

 

 

„Er lernte es auf seinen Wegen den Leuten ansehen, was sie von ihm erwarteten,
woran sie Freude haben würden: der eine an einem lauten, frischen Gruß, der andere
an einem stillen Blick und wieder einer daran, daß man ihm auswich und ihn nicht
störte.“ („Augustus“, Hermann Hesse)

 

 

 

 

 

 

 

 

„Die Angst vor der Lächerlichkeit verleitet uns zu den schlimmsten Feigheiten.“
(„Uns nährt die Hoffnung“, Andre Gide)

 

 

 

„Vielleicht ist alles Schreckliche im tiefsten Grund das Hilflose, das von uns Hilfe will.“

(„Briefe an einen jungen Dichter“, Rainer Maria Rilke)

 

 

 

 

 

„Es ist gut, einen Freund gehabt zu haben, selbst wenn man
sterben muss. Ich bin froh, dass ich einen Fuchs zum Freunde hatte
…“ („Der kleine Prinz“, Antoine de Saint-Exupéry)

 

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Der Lesende

Ich las schon lang. Seit dieser Nachmittag, mit Regen rauschend, an den Fenstern lag.
Vom Winde draußen hörte ich nichts mehr: mein Buch war schwer.
Ich sah ihm in die Blätter wie in Mienen, die dunkel werden vor Nachdenklichkeit,
und um mein Lesen staute sich die Zeit.

Auf einmal sind die Seiten überschienen und statt der bangen Wortverworrenheit steht: Abend, Abend… überall auf ihnen.
Ich schau noch nicht hinaus, und doch zerreißen die langen Zeilen, und die Worte rollen
von ihren Fäden fort, wohin sie wollen…
Da weiß ich es: über den übervollen glänzenden Gärten sind die Himmel weit; die Sonne hat noch einmal kommen sollen.
Und jetzt wird Sommernacht, soweit man sieht: zu wenig Gruppen stellt sich das Verstreute, dunkel, auf langen Wegen, gehn die Leute, und seltsam weit, als ob es mehr bedeute,
hört man das Wenige, das noch geschieht.

Und wenn ich jetzt vom Buch die Augen hebe, wird nichts befremdlich sein und alles groß.
Dort draußen ist, was ich hier drinnen lebe und hier und dort ist alles grenzenlos;
nur dass ich mich noch mehr damit verwebe, wenn meine Blicke an die Dinge passen und an die ernste Einfachheit der Massen, da wächst die Erde über sich hinaus.
Den ganzen Himmel scheint sie zu umfassen: der erste Stern ist wie das letzte Haus.

Rainer Maria Rilke

(Aus: Das Buch der Bilder)

 

 

 

 

 

 

 

Fotos © Henriette Sadler (1), Wiltrud Hißnauer (3)

 



Henriette Sadler
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